069 vs. Racism ist eine Initiative, die aus der Black-Lives-Matter-Bewegung entstand. Wir bestehen aus jungen, aktiven und größtenteils direkt von Rassismus betroffenen Personen. Das „069“ steht für Offenbach und „vs Racism“ dafür, dass Rassismus keinen Platz in Offenbach hat und dass wir uns gegen jede Art der Diskriminierung stellen. Es kann nicht sein, dass im Jahr 2020 rechte Strukturen in Polizei und Staatsbehörden existieren. Es kann nicht sein, dass von dort aus Drohschreiben an Politiker:innen, Anwält:innen und Aktivist:innen mit der Unterschrift „NSU 2.0“ versendet werden. Es kann nicht sein, dass Betroffenen von Rassismus nicht zugehört wird, dass unsere Erfahrungen relativiert werden und sich daran nichts ändert. Was erst recht nicht sein darf, ist, dass wir eine rassistische, homophobe, sexistische, antisemitische und faschistische Partei in allen 16 Landesparlamenten, in vielen Kommunalparlamenten und im Bundestag sitzen haben! Die AfD ist keine demokratische Partei. Sie spaltet, verbreitet Hass und Hetze und darf nicht hingenommen werden.
Wir diskutieren viel darüber, wie man die AfD loswird. Der einfachste und beste Weg ist der demokratische: Genauso, wie sie ins Parlament reingewählt wurde, kann sie auch rausgewählt werden. Es liegt an uns! Wir können die AfD bei den nächsten Wahlen schwächen und im besten Fall sogar ganz loswerden. Doch dafür müssen wir mobilisieren, woran wir als Initiative sehr bemüht sind.
An die Politik stellen wir daher folgende Forderungen:
– Menschen, die im Alltag mit Rassismus konfrontiert sind, muss endlich zugehört werden. Ihnen muss die Möglichkeit geboten werden, Anlaufstellen zu haben, die mit professionellen Berater:innen ausgestattet sind und Betroffenen helfen können, z.B. bei Diskriminierung am Arbeitsplatz. Daher fordern wir ein Antidiskriminierungsbüro in jeder hessischen Kommune.
– Wir fordern mehr Bewusstsein und Aufklärung über die Kolonialzeit in den Lehrplänen. Damit kann man Rassismus und rassistischen Anfeindungen vorbeugen, denn je früher Schüler:innen aufgeklärt werden, desto bewusster sind sie sich dieser historisch gewachsenen rassistischen Ressentiments.
– Wir fordern ein Ende der Diskriminierung bei der Job- und Wohnungssuche aufgrund des Namens oder des Aussehens. Es kann nicht sein, dass als migrantisch gelesene Menschen immer wieder davon erzählen, dass sie keine Chancen auf Jobs oder Wohnungen haben, wenn sie eine Bewerbung mit Namen und Bild abschicken. Und feststellen müssen, dass ihre Chancen signifikant steigen, wenn sie auf ein Foto verzichten oder ihren Namen versuchsweise in einen “deutschen” ändern.
– Wir fordern mehr Repräsentanz in Politik, Gesellschaft, Unternehmen, Vorständen, Aufsichtsräten und städtischen Behörden. Es muss eine Quote für als migrantisch gelesene Menschen geben, damit sie endlich angemessen repräsentiert werden in unserer Gesellschaft.
Lasst uns statt Hass und Hetze, statt Spaltung und Rücksichtslosigkeit lieber Demokratie und Solidarität, Liebe und Menschlichkeit wählen. Wir zählen auf euch!
069 vs. Racism
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