Demokratie ist ohne Kultur und Kunst nicht denkbar, aber auch Kunst und Kultur bedürfen der Demokratie. Dem haben wir uns in der KunstGesellschaft verschrieben. Deshalb verstehen wir Kultur und Kunst nicht als Bildungsgut für die Wissenden, sondern als Lebensmittel für alle. Deshalb lehnen wir auch den Begriff einer “Leitkultur” ab, der Maßstäbe setzen will, um ab- und auszugrenzen. Nicht umsonst wird er dem Multikulturellen entgegen gesetzt, das der Tatsache Rechnung tragen will, dass die Bundesrepublik eine Einwanderungsgesellschaft ist. Den Rechten gefällt das nicht, sie wollen hin zu einer ethnischen Vorstellung von “Volk” und zu einer identitären Vorstellung von deutscher Kultur.
In Matineen, die wir seit 2006 zusammen mit dem Verein Business Crime Control veranstalten, haben wir uns mit den Themen der Neuen Rechten und ihren Strategien, mit Rassismus und Antisemitismus und was man dagegen unternehmen kann, auseinandergesetzt. Bei unserer Beschäftigung mit bildender Kunst und anderen kulturellen Erzeugnissen setzen wir auf demokratische Aneignungsformen und Selbstermächtigung von Laien gegenüber dem Expertentum. Unsere Methode des Bildergesprächs ist gut geeignet, Bildungsbarrieren zu überwinden und unterschiedliche Ansichten der Teilnehmenden in einen Dialog miteinander zu bringen. Damit dient diese Methode auch der interkulturellen Verständigung und kann dabei helfen, verhärtete Voreinstellungen und Vorurteile abzubauen.
Der Kampf gegen die reaktionäre Rechte ist immer auch ein Kampf um die kulturelle Hegemonie. Er findet auf allen Ebenen statt – im Großen wie im Kleinen. Auch kleine Vereine wie die KunstGesellschaft können dabei einen Beitrag leisten.
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