Keine Sprache der Welt findet Worte, die Trauer und Leid der Angehörigen zum Ausdruck bringen. Eins hat uns aber in allen Sprachen, welcher Gott auch immer, gegeben. Wir können reden. Wir können uns wehren. Wir können laut sein. Wir können uns solidarisieren. Egal, woher wir kommen, wir können klar machen, dass Rassismus keine Chance hat. Wir sind nicht nur gegen euch, sondern wir wollen euch nicht haben, nicht nur in Hanau.

Wenn uns schon Worte der Trauer und des Verständnisses fehlen, uns fehlen keine Worte für das, was wir wollen: Gerechtigkeit, Konsequenzen, Aufklärung, Hilfe, Bestrafung, ein ganz klares und deutliches Abgrenzen von jeglicher Form von Rassismus.
Die Erinnerung ist das Normalste auf der Welt. Das ist das Normalste in den Familien. Bis sie selber sterben, werden sie niemals ihre Söhne, niemals ihre Brüder, ihre Schwestern vergessen. Sie werden immer dabei sein, bei jedem Fest, bei jedem Geburtstag, an jedem Todestag. Und sie sind solange nicht vergessen, solange man über sie spricht. Immer wenn wir über sie reden, dann leben sie noch – für uns!
Es ist nur ein kleines Zeichen, dass über 90.000 Mitglieder in meinem Verein gegen diese Rassisten sind, dass sie klare Kante zeigen. Wir wollen keine Nazis. Wir wehren uns gegen euch, weil wir mehr sind. Es wird kein Hanau mehr geben dürfen. Wir sind ein Land, das bunt ist.
Wir sind viel mehr. Und ihr werdet es spüren, Tag für Tag und immer und immer. Nicht nur, wenn ihr euer Kreuz bei einer Wahl macht.
Lasst hier Schluss sein. Lasst es nie wieder geschehen. Lasst euch niemals von jemandem verleiten. Wehrt euch. Bleibt stark. Gemeinsam sind wir viel stärker! Wir sind mehr!
Auszug aus der Rede von Peter Fischer, Präsident von Eintracht Frankfurt in Hanau am 22.08.2020
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