Weltladen – Fachgeschäft für Fairen Handel“, so steht es über dem Schaufenster des Langener Weltladens.
Beim Fairen Handel geht es um das Wohlergehen aller an einer Handelskette beteiligten Menschen, nicht um den Profit einiger weniger. Dabei haben die Weltläden besonders die Menschen im globalen Süden im Blick, die sich mangels Alternativen auf dem heimischen Arbeitsmarkt gezwungen sehen, unter menschenunwürdigen Bedingungen und viel zu schlechter Bezahlung Produkte für den Konsum in den reichen Ländern herzustellen. Wegen fehlender Sicherheitsmaßnahmen kommt es immer wieder zu schlimmen Unfällen wie dem im April 2013, als in Fabrikgebäude in Bangladesch einstürzte und weit über tausend Näher:innen unter den Trümmern begrub. Auch ausbeuterische Kinderarbeit ist in vielen Ländern noch an der Tagesordnung, z.B. Kakao-Plantagen in Côte d’Ivoire oder Ghana, in kongolesischen Coltan-Minen oder in Steinbrüchen Indiens.
In einem demokratischen Staat wie dem unsrigen, in dem gewählte Volksvertreter dem Wohle aller Bürger verpflichtet sind, erwarten wir zu Recht, dass diese unsere Werte, darunter die Achtung der Menschenrechte, auch nach außen vertreten. Menschenrechte sind universal, sie enden nicht an Landesgrenzen!
Daher fordern die Weltläden zusammen mit gut einhundert Nichtregierungsorganisationen und einer Reihe verantwortungsbewusster Wirtschaftsunternehmen von der Bundesregierung ein Lieferkettengesetz. Dieses soll deutsche Firmen dazu verpflichten, für die Einhaltung der Menschenrechte entlang der Lieferkette Sorge zu tragen und bei Verstößen haftbar gemacht zu werden.
Mehr als siebenhundert Kommunen und Landkreise in Deutschland tragen den Titel “Fairtrade-Stadt” bzw. “Fairtrade-Kreis”. Sie alle arbeiten daran, die Idee des Fairen Handels im Rathaus, im örtlichen Einzelhandel, in den Kirchen, Schulen und Vereinen zu verankern, in der Gewissheit, dass eine weltoffene, solidarische Haltung langfristig für uns alle – im Norden wie im Süden – das Beste ist und uns einem friedlichen Zusammenleben näher bringt. Deshalb fragen Sie Kandidat:innen, ob diese die Bewegung „Fairtrade-Stadt“ unterstützen.
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