Wenn ich mich im Spektrum der Parteien umschaue, ist sofort klar, wer meine Stimmen nicht bekommt: AfD, NPD, Republikaner oder irgendwelche Wählervereinigungen, die sich als bürgerlich tarnen, wie in Frankfurt die BFF („Bürger für Frankfurt“).
Aber dann beginnen die Schwierigkeiten. Wenn ich mir das Spektrum der Parteien anschaue, die noch im Rennen sind, neige ich doch eher nach links. Da beginnen schon die „aber“. Da gibt es Leute, die auf der einen Liste stehen, die habe ich in unangenehmer Erinnerung. Die andere Liste scheidet aus, weil die Partei in Berlin unter „Sicherheit“ Aufrüstung und atomare Beteiligung versteht. Das Listenkreuz dort würde sie ja bestärken, dass sie so weiter machen können. Aber da steht auf der Liste eine Frau, die sehe ich auf dem Ostermarsch, am 1. Mai und bei unseren Buchlesungen am 10. Mai auf dem Römerberg zum mahnenden Gedenken an die faschistischen Bücherverbrennungen. Die würde ich gerne wählen.
Bei der Kommunalwahl in Hessen lässt sich da schon einiges machen. Denn wir können panaschieren und kumulieren. Ich muss also nicht mit einem Kreuz eine Partei wählen. Ich kann die erwähnte Frau, die mir angenehm aufgefallen ist, mit bis zu drei Stimmen bedenken, ohne damit ihre Partei gewählt zu haben. Und der Kandidat, den ich in unangenehmer Erinnerung habe, den streiche ich auf jener Liste, deren Wahlprogramm mir zusagt. Dann habe ich immer noch die Möglichkeit, Leuten auf dieser Liste mehr als eine Stimme zu geben, weil mir die Reihenfolge auf der Liste nicht passt.
Nehmt es mir nicht übel: Wäre ich in Frankfurt wahlberechtigt, würde ich bei Jutta auch ein Kreuzchen machen.
Norbert Birkwald, Sprecher der Frankfurter VVN-BdA
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